Mittwoch, 12. Juni 2013

Ich hab heute mal an sueddeutsche.de geschrieben:

Liebes sueddeutsche.de,

du gehörst für mich zu den von mir am meisten frequentierten Nachrichtenseiten im Netz. Ich lese deine Artikel gerne, denn sie machen einen seriösen und fundierten Eindruck. Aber auch du, liebes sueddeutsche.de, hast vor einigen Wochen bei diesem Anti-Pop-up-Blocker-Schnickschnack mitgemacht. Als Digital Native habe ich schon sehr früh verinnerlicht, Werbung im Netz (und vor allem Werbung allgemein) möglichst zu ignorieren. Ich werde deshalb meinen Pop-up-Blocker nicht abschalten. Werbung nervt nicht nur, sondern ist aus verschiedenen Gründen für die Verkommnis unserer Gesellschaft verantwortlich, aber das gehört nicht hierher.

Mir ist bewusst, dass dein E-Nachrichtenangebot nur dann erhalten bleiben kann, solange Werbung, Prestigebudget und Print es finanzieren können. Ich möchte dir, liebes sueddeutsche.de, deshalb einen Vorschlag machen: Benutze Flattr!
Ich frage mich ernsthaft, warum noch keine der Internetnachrichtenplattformen auf die Idee des sozialen Micro-Payments gekommen ist. Flattr hat den Formatkrieg gegen andere solche Dienste größtenteils für sich entschieden und kann (mittlerweile auch in Deutschland) eine große Zahl von Nutzern aufweisen. Es ist einfach, einfach implementierbar, nicht an ein bestimmtes Produkt gebunden, freiwillig und hat vor allem eine äußerst niedrige Schwelle. Genau darum wird es benutzt. Man kann mit wenig Aufwand etwas Gutes tun.
Der mittlerweile in der deutschen Podcastszene zur Legende gewordene Tim Pritlove bestreitet sogar den Großteil seines Lebensunterhaltes durch Flattr-Einnahmen. Und die Zahlen seiner Flattr-Klicks sprechen für sich.

Du hast die Chance einen Stein ins Rollen zu bringen, der dir nicht nur hilft, vielleicht deine Finanzierungsschwierigkeiten in den Griff zu bekommen, sondern auch Ansehen zu gewinnen und vielleicht die Werbung im Netz etwas zurückzudrängen. Ein Versuch ist es wert, es kostet ja nichts.

Überlegs dir! Dein Leser,

Harrysonsan