Vor kurzem ließ die deutschlandweite Debatte über Drogenkonsum die Leute quasi erschüttern, wenn von "Flatrate-Partys" und sich totsaufenden Jugendlichen berichtet wurde. Ein Politiker nach dem anderen forderte Verbote, Auflagen und Gesetzesänderungen um den ach so unmündigen Bürgern solcherlei Schicksale zu ersparen. Und nun plaudert der gesamte magentane Radrennstall munter über das Doping, wie in einer unbedeutenden Sitcom von ProSieben. Und welcher Politiker regt sich nun auf? Vermutlich ist das sportliche Drogennehmen nicht so schlimm, weil ja keiner zu Tode kommt (Denkste!). Und Fixen ist ja eh nicht so schlimm wie Saufen. So verbreitet nun das Team Telekom/T-Mobile die Meinung, Doping sei völlig unschädlich. Schließlich hats ja jeder gemacht und immerhin ist ein Toursieg bei rausgesprungen. Wozu brauch es denn dort ein Veto der Politik? Der Medaillienspiegel der Nation steht auf dem Spiel. Tolle Wurst. Kein Wunder, dass "Keiner macht mir Drogen" bereits ein beliebter Spruch unter meinesgleichen, der Gruppe der 16-23-jährigen geworden ist; schließlich können wir auch ohne Spaß Alkohol haben!
Donnerstag, 24. Mai 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
2 Kommentare:
So recht du auch haben kannst, was das Doping angeht, finde ICH es aber auch nicht schlecht, dass man Verbote zum Drogenkonsum diskutiert! Denn das durch das Komasaufen ja wohl wesentlich mehr Leute ums Leben kommen steht ja wohl ausser Frage!
Ein Verbot des Drogenkonsums wäre in dieser Hinsicht vermutlich hilfreich. Das steht sicher außer Frage. Das Ding ist nur, dass ein solches Verbot, in welcher Hinsicht auch immer, dem Menschen die Entscheidung abnimmt, ob er Drogen nimmt oder nicht. Durch solch ein Gesetz wird der Bürger als unmündig hingestellt: als nicht selbst entscheidungsfähig. Das Problem wird also von der völlig falschen Seite angegangen. Das kannste mit nem kleinen Kind vergleichen. Du kannst ihm verbieten, mit nem Feuerzeug zu spielen, was es sicher kaum davon abhalten wird, oder du kannst ihm erklären, was für Folgen das haben kann, dass z. B. sein Teddy u. U. verbrennt o. ä.
Gerade beim Thema Drogen braucht es wesentlich mehr Aufklärung und Erziehung statt Verbote, um den Konsum zu verhindern. Du weißt ja: Verbote reizen.
Kommentar veröffentlichen